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Wochenauftakt mit Rutschgefahr

Der Auftakt zur neuen Woche könnte wahrlich besser ausfallen. Stattdessen zieht von den Britischen Inseln und Frankreich neues Ungemach in Form von Schnee und Sprühregen heran.

Nördlich und östlich von uns steigt zum Wochenwechsel der Luftdruck. Damit müssen die atlantischen Tiefdruckgebiete große Umwege nach Norden nehmen oder den südlichen Umweg über das Mittelmeer einschlagen. Sich von Westeuropa annähernde Regenbänder werden wie Kaugummi auseinandergezogen, bevor sie sich in einen nördlichen und einen südlichen Zweig aufteilen.

Dies ist der Grund, warum sich zu Wochenbeginn wieder eine kritische Situation vor allem über dem Westen unseres Landes einstellt. Das Regenband von Tief Tiffany reicht von Island bis nach Südfrankreich und hat milde Luft im Schlepptau. In der Nacht zum Montag nähert es sich der kälteren Luft bei uns und gerät in einen Bereich mit südlichen bis östlichen Winden, die es bremsen und kaum noch ein Vorankommen nach Osten ermöglichen. Hoher Luftdruck bei uns hält dagegen.

Daher teilt sich das Regenband über den Britischen Inseln und Frankreich, und der südliche Teil biegt nach Südsüdost ab. Dabei löst sich eine so genannte Warmfrontwelle von der eigentlichen Warmfront ab, wie Meteorologen dies bezeichnen. Diese Lagen sind mit erhöhten Prognoseunsicherheiten verbunden, da Intensität und Zugbahn einer solchen Warmfrontwelle überdurchschnittlich schwer kalkulierbar sind.

Kein Wunder also, dass die verschiedenen Berechnungsgrundlagen durchaus unterschiedliche Ergebnisse für den Montag zur Folge haben. Sehr wahrscheinlich ist, dass der Osten und Südosten unseres Landes von dem ungemütlichen Wetter verschont bleiben. Dagegen müssen wir im Westen schon morgens mit einer Mischung aus Schnee, Schneeregen, gefrierendem Regen und Sprühregen rechnen. Bei Werten um oder leicht unter dem Gefrierpunkt kann es ausgerechnet zum Berufsverkehr gefährlich glatt werden. Sowohl Schnee als auch gefrierender Sprühregen können den Autofahrern das Leben schwer machen, eine Rutschpartie droht.

Je weiter diese ungemütliche Wintermischung landeinwärts vorankommt, desto länger dauert die Schneephase. Während Schnee und Regen im Norden entlang des Küstenumfeldes weiter ostwärts in Richtung Ostsee vordringen, hängen sie landeinwärts immer mehr hinterher und drehen nach Süden ab. Im Bereich der Warmfrontwelle werden durch die Wolken und den Schnee oder Sprühregen zudem die Temperaturen gedämpft, sie bleiben bis zum Nachmittag oftmals unter der 5-Grad-Marke hängen, kommen teilweise abermals nur wenig über den Gefrierpunkt hinaus. Im Süden kühlt zusätzlich der am Samstag gefallene Schnee die Luft ab.

Nach einer meist leicht frostigen Nacht mit der Gefahr überfrierender Nässe entspannt sich am Dienstag dann tagsüber die Lage. Doch wir sollten uns nicht zu früh freuen, der Winter hat noch nicht fertig. Für das kommende Wochenende deutet sich Abkühlung aus Nordosten an, Dauerfrostluft erfasst zumindest den Nordosten unseres Landes.