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Wochenende: Unwetter treiben die Hitze in den Osten

Zwischen hohem Luftdruck über Osteuropa und tiefem Luftdruck im Westen des Kontinents bleibt es bei uns am Wochenende in vielen Regionen hochsommerlich, aber auch zunehmend schwül. Es folgen heftige Gewitter mit Unwetterpotenzial. Die Hitze wird dabei allmählich ostwärts gedrängt.

Das Hochdruckgebiet ZOE hat uns in den letzten Tagen hochsommerliches Wetter gebracht. Bei reichlich Sonnenschein erreichten die Temperaturen meist schweißtreibende 30 bis 35 Grad. Inzwischen hat sich Hoch ZOE ostwärts nach Russland verlagert, führt an seiner Westflanke aber noch immer heiße Luft subtropischen Ursprungs zu uns.

Gleichzeitig macht sich im Westen aber auch das Tief THANANONT bemerkbar. Das zieht heute vom Ärmelkanal über die Nordsee und Dänemark nach Südschweden. Dabei schwenkt seine Kaltfront über den Westen Deutschlands und führt, wie der Name es schon vermuten lässt, etwas kühlere Luft von der Nordsee landeinwärts. So erreichen die Temperaturen im Nordwesten nicht mehr das Niveau der letzten Tage. Meist werden 24 bis 27 Grad gemessen, an der See noch etwas weniger. Im restlichen Land sind aber nochmal Höchstwerte von 29 bis 34 Grad zu erwarten. Die größte Hitze ist dabei im Osten zu finden, an Oder und Neiße sind bis 36 Grad drin.

Die Sonne zeigt sich wieder oft, jedoch quellen im Tagesverlauf auch einige Wolken empor. Besonders von Brandenburg über Sachsen und Thüringen bis nach Bayern können sich starke Gewitter zusammenbrauen, die zum Teil auch Unwetterpotenzial erreichen. Heftiger Starkregen mit Überflutungen, aber auch großer Hagel und Sturmböen sind mögliche Begleiterscheinungen, die für Schäden und Verkehrschaos sorgen können.

Im restlichen Land ist das Gewitterrisiko geringer. Im Westen bleibt es meist ruhig mit längeren Sonnenphasen. Im Norden sind zeitweise ein paar dichtere Wolken unterwegs, die aber nur vereinzelt Schauer im Gepäck haben.

In der Nacht zum Sonntag kann man im Nordwesten mal wieder richtig durchlüften, denn es ist spürbar kühler als in den vergangenen Nächten. Die Tiefstwerte liegen zwischen 11 und 16 Grad. Im Osten und Südwesten steht aber stellenweise, bevorzugt in den Ballungsräumen, wieder eine unangenehm warme Tropennacht bevor. Dabei sinken die Temperaturen nicht unter die 20-Grad-Marke. Der Schlaf fällt bei diesen Werten oft wenig erholsam aus.

In der ersten Nachthälfte gibt es zwischen Rügen und Bayerischen Wald ein paar Schauerwolken. Später ist es meist trocken und gering bewölkt. Im Westen und Südwesten kündigt sich aber schon der nächste Tiefausläufer an. Dabei schieben sich dichte Wolken mit Regengüssen und Gewittern ins Land, die sich im Laufe des Sonntags weiter in den Nordwesten und die Landesmitte ausbreiten.

Folglich ist am Sonntag wieder mit schweren Unwettern zu rechnen, wobei der Fokus dieses Mal in der gesamten Westhälfte Deutschlands liegt. Erneut sind lokal sintflutartige Regenfälle und große Hagelkörner mit einem Durchmesser von 3 bis 5 Zentimeter zu erwarten. In Gewitternähe können auch schwere Sturmböen, teils sogar orkanartige Böen auftreten. Im Osten bleibt man davon meist verschont. Hier zeigt sich längere Zeit die Sonne. Die Temperaturen steigen auf schwülheiße 30 bis 37 Grad, während es unter den Schauer- und Gewitterwolken im Westen nur noch für 21 bis 27 Grad reicht. In der neuen Woche wird die große Hitze aber allmählich auch aus den östlichen Regionen verschwinden.