wetter.net

Zyklon Freddy bedroht Madagaskar

Zyklon Freddy im indischen Ozean geht als erster tropischer Wirbelsturm des Jahres 2023 in die Statistik ein, der zeitweise Kategorie 5 erreicht hatte. Dabei wurden extremen Böen bis zu 260 km/h ermittelt. Aktuell befindet er sich auf dem offenen Meer im südlichen indischen Ozean und bedroht in seiner Zugbahn die Inselstaaten Madagaskar, Mauritius und das französische Überseedepartement La Reunion.

Aktuell hat sich der Sturm (18.02.) leicht abgeschwächt und wird der Kategorie 3 zugeordnet, was den Sturm aber immer noch sehr gefährlich macht. Wettermodelle gehen davon aus, dass er sich auf seinem Weg nach Madagaskar erneut verstärken könnte. Der Sturm bewegt sich geradewegs auf Madagaskar zu, und wird dort nach aktuellen Berechnungen ab dem 21. Februar an Land treffen. Zuvor wird er voraussichtlich Mauritius und La Reunion streifen. Auf allen drei Inseln wurde eine Vorwarnung herausgegeben. Beim Landfall wird er zunächst stark abgeschwächt, doch nachdem er Madagaskar überquert hat, kann er in der Meeresstraße von Mosambik erneut an Stärke gewinnen, wo er ab dem 23. Februar auf das afrikanische Festland trifft. Auch hier sind dann sintflutartige Regenfälle und Orkanböen möglich.

Besonders gefährlich wird es für Madagaskar, dabei kann die lokale Topografie die Auswirkungen des Sturms noch verstärken: Auf der Ostseite der Insel befindet sich eine mächtige und lange Gebirgskette, die sich dem Sturm regelrecht in den Weg stellt. Dort werden die Regenwolken regelrecht „ausgequetscht", was die ohnehin schon extremen Regenmengen weiter verstärkt. Heftige Überschwemmungen sind zu befürchten. Der Einfluss der Gebirgslandschaft lässt sich gut an den unterschiedlichen Klimazonen auf der Insel beobachten: Bei den stetig von Osten und vom indischen Ozean kommenden Passatwinden regnen sich die Wolken am Gebirge ab und sorgen dort für eine üppig grüne Landschaft, während im gebirgigen Inland und auf der Westseite Madagaskars überwiegend trockene Savanne anzutreffen ist.

Außergewöhnlich ist auch die Langlebigkeit des Sturms. Seit dem 7. Februar wütet er schon auf dem offenen Meer. Oft werden solche langlebigen Zyklone nach einiger Zeit nach Süden abgelenkt und gehen in kälteren Gewässern in außertropische Tiefdruckgebiete über, wo sie sich abschwächen. Freddy hingegen bewegt sich außergewöhnlich geradlinig in Richtung Madagaskar. Dabei bleibt er dauerhaft über dem warmen Meer, weswegen er immer mehr Energie aufnehmen konnte und dadurch zeitweise die höchste Kategorie erreichte.