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Adria erneut um 3 Grad zu warm – welche Konsequenzen hat das?
Die anhaltende Hitze hat nicht nur in Mitteleuropa Konsequenzen, auch an der Adria macht sich die ungewöhnlich frühe hochsommerliche Wetterlage bemerkbar: Die Wassertemperaturen liegen derzeit im Mittel 3 Grad über der Norm.
Bereits im vergangenen August war das Adriawasser deutlich wärmer als üblich. Auch damals betrugen die Abweichungen rund 3 Grad, die Wassertemperaturen lagen damit zwischen 28 und 30 Grad. Nun hat sich diese Entwicklung erneut eingestellt, allerdings bereits zu Beginn des Sommers. Aktuell reichen die Wassertemperaturen in Oberflächennähe von 23 bis 26,5 Grad. Die Temperaturabweichungen vom Soll betragen damit 1,5 bis 3 Grad, wobei diese besonders in der nördlichen und mittleren Adria so gravierend hoch sind.
Das überdurchschnittlich warme Meereswasser hat Auswirkungen auf die Witterung in Norditalien, wobei besonders hohe Luftfeuchtigkeiten gemessen werden. Viel Wasser in der Luft bei gleichzeitig hohen Temperaturen bedeutet eine große Labilität der Atmosphäre und damit ein großes Potential für Gewitter und Unwetter. Norditalien mit seiner zentralen Lage in Europa gilt als einer der sommerlichen Gewitter-Hotspots, was wiederum auch für Deutschland Konsequenzen haben kann.
Zum anderen können anhaltend hohe Wassertemperaturen auch zu einer Verschlechterung der Wasserqualität führen, zumal die Adria als langgestrecktes Seitenbecken des Mittelmeeres nicht solch eine Strömung hat wie ein offener Ozean. Dies hätte dann negative Folgen für die adriatische Flora und Fauna.