wetter.net

Chaotische Wetterlage am zweiten Adventswochenende

Das Wetter am zweiten Adventswochenende hat es in sich: Tiefdruckkomplex Wenke westlich von uns schaufelt feucht-kalte Luft gegen die Alpen. Damit sind im Alpenraum heftige Schneefälle verbunden, doch auch bei uns ist mit Neuschnee und gefährlicher Glätte zu rechnen.

Die Problematik dabei ist: Es handelt sich nicht um die übliche Zugbahn von Schneefallgebieten, sondern ist eine Besonderheit. Damit ist klar, warum die genaue Vorhersage, wo und wie viel Schnee es gibt, besonders kompliziert ist und sich aktuell mit jedem Modelllauf auch wieder verändert. Die Zugbahn des Tiefdruckkomplexes stellt derzeit ein regelrechtes „Rumgeeier" dar – je nachdem wie weit das Tief nach Süden in Richtung Iberische Halbinsel und westliches Mittelmeer ausgreift oder sich weiter östlich verlagert, hat dies einen entscheidenden Einfluss auf die Schneemengen und die Gebiete, die möglicherweise förmlich im Schnee versinken.

Aktuell gehen die Berechnungen von einem ersten Schwung Regen, Schneeregen und Schnee in der Nacht von Freitag auf Samstag zwischen Alpen, Baden-Württemberg und Hessen aus, d.h. in diesen Regionen ist mit erheblicher Straßenglätte sowohl in der Nacht als auch am Vormittag zu rechnen. Nach einer kurzen Beruhigung produziert ein zweiter Schwung feuchtkalter Luft vor allem zwischen den Alpen, den zentralen Mittelgebirgen und dem südlichen Niedersachsen einen Mix aus Eisregen, Schneeregen und Schnee. Der dritte Schwung dieses äußerst gefährlichen Gemischs erreicht vor allem die südlichen Regionen in der Nacht auf Sonntag bzw. am Sonntagvormittag. Dieser weitere Schnee-Vorstoß erreicht im Tagesverlauf die Mittelgebirge, später in Form von Regen auch den Norden.

Relativ glimpflich werden nach derzeitigen Modellrechnungen wohl die östlichen Landesteile, die Küsten und die Tiefebene sowie der Niederrhein davonkommen. In allen übrigen Gebieten muss aufgrund der Grenzwetterlage mit einer extrem gefährlichen Mischung von Schnee und Regen gerechnet werden.