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Deutsche Wälder im Trockenstress

Die deutschlandweite forstmeteorologische Auswertung des Jahres 2018 hat ergeben: Die Wälder haben große Trockenschäden erlitten, der Waldzustand hat sich insgesamt verschlechtert. Auch aktuell herrscht vielfach nach wie vor Trockenstress.

Auch wenn es im Dezember und Januar endlich überdurchschnittlich viel Niederschlag gegeben hat, ist das Defizit des vergangenen Jahres noch längst nicht aufgehoben. Dafür müsste es eigentlich weiter regnen oder schneien, doch das ist auch in den kommenden Tagen nicht zu erwarten. Da der Februar mit großer Wahrscheinlichkeit wieder viel zu trocken enden wird (wie im Übrigen auch der Februar im Vorjahr), versetzt das die Vegetation, insbesondere Bäume, in einen Dauer-Trockenstress-Modus.

Nach dem Extrem-Jahr 2018 ist es um die Wälder eh schon schlecht bestellt, wie forstmeteorologische Auswertungen jetzt ergeben haben. Insgesamt ist der Zustand der Bäume etwas schlechter als 2017. Ein höherer Blatt- und Nadelverlust wird auf die massive Trockenheit und Hitze zurückgeführt. Außerdem konnte beobachtet werden, dass viele Bäume mehr Früchte als gewöhnlich gebildet haben, was nicht etwa mit guten Wachstumsbedingungen in Zusammenhang steht, sondern eher eine Notreaktion ist, um den Fortbestand zu sichern.

Bereits jetzt werden Befürchtungen laut, dass sich das Jahr 2019 hinsichtlich der Trockenheit ähnlich wie 2018 entwickeln könnte. Auch im vergangenen Jahr war der Februar alles andere als zu nass und brachte ebenso sehr viel Sonnenschein wie der diesjährige Februar – nur auf einem völlig anderen Temperaturniveau. Allerdings kann sich die Vegetation ein weiteres viel zu trockenes Jahr kaum leisten. Deshalb werden immer mehr Rufe laut, vermehrt auf trockenresistentere Bäume beispielsweise in der Stadt zu setzen.