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Extremes Wetterjahr 2018 endet versöhnlich

Meteorologisch war das Jahr 2018 ein ganz besonderes Jahr, klimatologisch außergewöhnlich, landwirtschaftlich eine Katastrophe, logistisch teilweise eine Herausforderung und statistisch in vielerlei Hinsicht rekordreich.

10 Monate Trockenheit, die höchste Jahresmitteltemperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnung und so viel Sonnenschein wie nie zuvor haben das Wetter in diesem Jahr in Deutschland nachhaltig geprägt. Es war ein Jahr, dass wie der Rekordsommer 2003 wohl den meisten Menschen in Erinnerung bleiben wird: Uns Meteorologen, weil die meisten von uns so ein Extrem noch nicht erlebt haben, den Sommer-Fans, da sie den „endless summer" von April bis Oktober genießen konnten und den Landwirten auf der anderen Seite, die teilweise existenzbedrohende Verluste eingefahren haben.

Die massive Trockenheit begann bereits im Februar 2018, nachdem der Januar noch überdurchschnittlich nass war und u.a. am Rhein für Hochwasser sorgte. Allerdings war es im Februar und auch März noch kälter als sonst üblich. Ab April kamen dann gleich drei Extreme zusammen: Viel zu warm, viel zu trocken und überdurchschnittlich sonnig. Bis November änderte sich an dieser monatlichen Bilanz rein gar nichts - und so jagte monatlich ein Rekord den nächsten.

In den Sommer- und Herbstmonaten spitzte sich die Lage dann zu, denn der fehlende Niederschlag machte sich einerseits an den sinkenden Pegeln bemerkbar, zum anderen kam es zu Logistik- und Transportproblemen, da die Schifffahrt beispielsweise auf der Elbe und dem Rhein nur noch eingeschränkt, abschnittsweise gar nicht möglich war. Dadurch stiegen u.a. die Benzinpreise enorm. Weitaus verheerender war das Regendefizit jedoch in der Landwirtschaft und der Natur. Für die meisten Landwirte war das Jahr 2018 daher die reinste Katastrophe, da es massive Ernteausfälle gab. Auch die Natur litt deutschlandweit unter der Dürre.

Erst jetzt im Dezember kam der lang ersehnte Regen. Durchschnittlich fielen 105 Liter, das entspricht etwa 150 Prozent des langjährigen Mittels. Fast alle Regionen bekamen ordentlich Niederschlag ab – Ausnahmen: Helgoland, der Bremer Raum und Potsdam; hier blieb es erneut zu trocken. Von den genannten Ausnahmen abgesehen war dies also ein versöhnlicher Abschluss eines wahrlich extremen Wetterjahres, dessen mögliche weitere Folgen noch gar nicht absehbar sind.