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Grau ist nicht gleich grau

Insbesondere in den Übergangsjahreszeiten kommt es des öfteren zu Nebelbildungen. Doch ist es auch bekannt, wie sich dieser bildet?


Man unterscheidet in der Regel zwei Nebelarten. Zum einen den Strahlungsnebel und zum anderen den sogenannten Advektionsnebel. Grundsätzlich sind immer die gleichen Faktoren für eine Nebelbildung verantwortlich. Hohe Feuchtigkeit, wenig Wind und ein Auskühlung. Vielleicht hat der eine oder andere schon etwas vom Taupunkt gehört. Das ist die Temperatur, die die Luft annimmt, wenn diese mit Feuchtigkeit gesättigt ist. Wenn die Luft also keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann, gibt sie diese an die Umgebung ab. Ähnlich in einer Wolken. Statt Regen gibt es eben winzig kleine Tröpfchen, die sich an kleinere Staubpartikel anschmiegen. Der Nebel ist entstanden. 

Nun gibt es zwei Möglichkeiten, wie man zu diesem Zustand kommt. Zum einen durch das nächtliche Ausstrahlen der Temperatur bei geringer Bewölkung. Warme Luft kann deutlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft. So sinkt demnach, wenn es sich auskühlt, auch der Taupunkt. Erreicht die Luft während der Auskühlung eine Temperatur, die gleich oder geringer des Taupunktes ist, kommt es zu Niederschlag – in diesem Fall zu Nebel. Da die Luft sich durch Strahlung auskühlt, nennt man diese Art des Nebels auch Strahlungsnebel

Andererseits kann sich die Lufttemperatur auch durch andere Gegebenheiten abkühlen. Streicht beispielsweise eine warme Luft auf kalte Oberflächen (Bäume/ Sträucher, Straßen, Häuser,...) – so kühlt sich diese ebenfalls ab und kann ebenfalls weniger Feuchtigkeit tragen. In diesem Fall wird der Nebel durch das Heranführen – also durch Advektieren – mildere und feuchterer Luft gebildet. Deshalb heißt dieser Nebel auch Advektionsnebel

Laut Definition spricht man von Nebel, wenn die Sichtweite gleich oder unter 1000 Meter liegt. Gefährlich sind damit Nebelereignisse mit Sichtweiten von unter 50 Meter oder darunter. Erst dann benutzt man im Übrigen die Nebelschlussleuchte und die Nebelscheinwerfer und passt seine Geschwindigkeit den Sichtverhältnissen an. Besteht dabei noch Bodenfrost, muss somit auch mit glatten Straßen gerechnet werden, denn der Nebel gefriert auf der frostigen Farbahn und man spricht von Reifglätte. Bei Taupunkten unterhalb des Gefrierpunktes kann es auch Eisnebel geben. Sprich, die kleinen Wassertröpfchen sind eher Eisnadeln und können ebenfalls zu glatten Straßen führen und das vorhergehende Eiskratzen der Windschutzscheibe erschweren. 

Findet diese Art von Nebelbildung nicht am Boden statt sondern in Höhen von 250 bis 1000 Metern, spricht man auch vom sogenannten Hochnebel. Diese Sonderform macht es regionalen Wettervorhersagen besonders schwer, da die Nebelschicht meist nur wenige Dezi- bis Hektometer dick ist, und solche „Wolkenschichtung" nur schwer von den gängigen Modellen erfasst werden können. Da ist der Meteorologe besonders gefragt, wenn es wieder heißt: grau oder blau?. Denn über der Hochnebeldecke lacht meist die Sonne.