wetter.net

Klimaanomalie La Nina für Herbst und Winter erwartet

Die ersten Anzeichen für eine La-Nina-Entwicklung sind bereits seit einiger Zeit sichtbar, jetzt wird es immer deutlicher, wie auch der amerikanische Wetterdienst NOAA gerade veröffentlichte: La Nina könnte diesen Herbst und im kommenden Winter vor allem rund um Nordamerika zuschlagen.

La Nina ist eine sogenannte Klimaanomalie und das Gegenstück zum bekannteren El Nino-Phänomen. Es beschreibt ein Kaltwasserereignis, das durch hohe Luftdruckunterschiede zwischen Südamerika und Südostasien ausgelöst wird und zu einer Verstärkung der Passatwinde führt. Der Passat treibt das warme Wasser vom Pazifik in den südostasiatischen Raum, während vor der Küste Südamerikas kaltes Wasser aus der Tiefe nachströmt. Die Folgen dieser Klimaanomalie sind unter anderem Starkregenfälle in Südostasien mit schweren Unwettern und extreme Trockenheit in Südamerika.

Auch für den nordamerikanischen Raum spielt La Nina eine große Rolle, denn durch ein blockierendes Hoch über dem nördlichen Pazifik kommt zu deutlich niedrigeren Temperaturen zwischen Alaska und dem Mittleren Westen der USA als sonst, während es im Nordwesten der USA und rund um die Großen Seen wesentlich nasser als üblich ist. Zwischen Südkalifornien und Florida hingegen ist es unter dem La Nina Einfluss noch trockener als üblich und in den südlichen Regionen der USA auch viel wärmer als sonst. Darüber hinaus variiert die Lage des Polarstroms erheblich. Wie der amerikanische Wetterdienst betont, kann La Nina zu einer Verstärkung atlantischer Hurrikane führen. Das wiederum hätte auch Auswirkungen auf unser Wetter in Europa, wenn möglicherweise vermehrt ehemalige Hurrikane uns als Sturm- oder Orkantiefs erreichen würden.

Das letzte La Nina-Ereignis wurde in den USA übrigens während des Winters 2017/2018 beobachtet, worauf im nächsten Jahr ein El Nino-Ereignis folgte.