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Massives Tauwetter: Keine weißen Weihnachten?

Zur neuen Woche geht's mit der Wärmedüse aus Westen los, von Schnee und Frost ist dann nicht mehr zu reden. Der Wetterwechsel geht aber nicht ohne Folgen von Statten, am Montag erwartet uns gefährliches Glatteis. Fallen die weißen Weihnachten also erneut aus, oder kommt es pünktlich zu den Feiertagen zu einer Abkühlung? Wir wagen einen Blick in die aktuellen Wetterkarten.

Am heutigen 4. Advent haben wir es noch mit der Frostluft zu tun bei Temperaturen um oder unter dem Gefrierpunkt. Die Sonne macht es aber angenehm: In der Osthälfte scheint sie ungestört den ganzen Tag lang, während es im Westen tagsüber zunehmend grauer wird.

Spannenderweise macht sich der Wetterumschwung bereits in den hohen Lagen im Südwesten bemerkbar. Üblicherweise ist es in der Höhe kälter als in den Niederungen, doch im Winter kann das bei solchen Wetterumschwüngen oft andersherum sein: Damit ist heute im Hochschwarzwald, in der Eifel und am Alpenrand allmählich Tauwetter angesagt, während es im Flachland und in den Flussebenen frostig kalt bleibt.

Nun kommt am Montag Regen hinzu. Oben mild plus Regen – unten kalt …eine gefährliche Mischung, die uns pünktlich zum Berufsverkehr eine Rutschpartie beschert. Der Regen fällt jetzt in die noch eisige Frostluft in den Niederungen auf den gefrorenen Boden: Gefrierender Regen, Glatteis und Blitzeis sind die Folge. Hier also vorsichtig sein und einen Blick auf das Regenradar werfen!

Am Nachmittag und Abend zieht die Glättegefahrenzone in den Norden und Osten, während es im Süden meist trocken bleibt. Die Temperaturen steigen stetig an und die frostige Luft zieht sich nach Bayern und an die Grenze zu Polen zurück, während im Westen am Nordrand der Mittelgebirge sowie am Alpenrand bereits bis zu 10 Grad zu erwarten sind. Von minus 10 Grad auf plus 10 Grad innerhalb eines Tages – ein sportlicher Temperatursprung.

Frostig ist es am Dienstagmorgen nur noch in Sachsen und in Bayern. Tagsüber bleibt es dort mit 0 bis 5 Grad kühl, im Nordwesten und im Schwarzwald kommt mit 10 bis 14 Grad die Warmluftdüse so richtig in Gang. Weiterhin kann sich die milde Luft in den Niederungen und Flusstälern nur schwach durchsetzen, sodass es am Oberrhein bei einstelligen Temperaturen bleibt. Teils sonnig und trocken ist es im Süden, während es von der Eifel bis zur Nordsee sowie im Nordosten zeitweise nass wird.

In den folgenden Tagen stehen die Zeichen auf nass und wechselhaft, wie üblich bei milden atlantischen Tiefs, die uns Regen, Wolken und deutliche Plusgrade, aber keinen Schnee bringen. Am Mittwoch ziehen bei verbreitet 5 bis 10 Grad Regenwolken durch, später zeigt sich aus Westen die Sonne. Ähnlich sieht es am Donnerstag aus, mit Regenwolken besonders in der Mitte und im Süden, während wir im Norden auf der trockenen und sonnigen Seite sind. Besonders nass wird es dann am Freitag, bei milden 10 bis 15 Grad im Süden.

15 Grad? Das klingt doch nach dem altbekannten Weihnachtstauwetter, weiße Weihnachten sind demnach vom Tisch. Nicht unbedingt! Zu den Weihnachtsfeiertagen kann es spannend werden, denn die Frostluft ist nicht weit von uns entfernt, und scheint sich pünktlich zu den Feiertagen in unsere Richtung zu wagen. Besonders im Norden und Osten zeichnet sich in den Wetterkarten immer wieder ein Kaltluftvorstoß pünktlich zu Heiligabend und dem ersten Weihnachtsfeiertag an – mit etwas Schnee und weißen Weihnachten inklusive. Selbst im Süden könnte sich am 1. Weihnachtsfeiertag die kühlere Luft aus Norden bemerkbar machen. Im Übergangsbereich kann es schneien, besonders in den östlichen Mittelgebirgen und am Alpenrand. Auch hier sind weiße Weihnachten möglich. Im Westen und besonders in den Flussniederungen entlang des Rheins und am Main stehen die Chancen jedoch schlecht. Im Südwesten bleiben wir wohl durchgängig im Einfluss von milden Luftmassen, diese könnten sich schon zum 2. Weihnachtsfeiertag wieder in ganz Deutschland durchsetzen. Der in den Wetterkarten immerhin pünktlich zu Weihnachtsbeginn berechnete Kälteeinbruch wird wohl ein kurzes Intermezzo sein, und sich nur regional zeigen.

Trotzdem bleibt es weiterhin spannend und noch vieles möglich, da sowohl milde als auch sehr kalte Luftmassen nicht weit von uns entfernt sind.