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Medicane Udine tobt vor Griechenland – bis zu 200 Liter Regen in 24 Stunden erwartet
Über dem Ionischen Meer hat sich ein Medicane von beachtlicher Größe entwickelt, der in den kommenden zwei Tagen in Griechenland für heftige Unwetter mit enormen Starkregenfällen, Überschwemmungen und hurrikanähnlichen Windgeschwindigkeiten sorgen könnte.
Ein Medicane ist ein nicht so häufiges meteorologisches Ereignis, das ein tropensturmähnliches Tief im Mittelmeerraum beschreibt. Der Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern „mediterranean" und „hurricane" zusammen. Medicane entstehen, wenn das Wasser besonders warm, die darüber strömende Luft aber schon deutlich kühler ist. Dies ist in der Regel im Herbst der Fall. Durch Luftdruckfall kann sich dann ein rotierendes Tiefdruckgebiet entwickeln, das bei weiterer Verstärkung zu einem Medicane mit großen Gewittergebieten heranwachsen kann. Im Gegensatz zu atlantischen Hurrikanen haben Medicane glücklicherweise meist nur eine geringe Lebensdauer, wobei die Folgen aber ebenso verheerend sein können.
Medicane Udine – oder Cassilda, wie er außerhalb Deutschlands heißt – könnte Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 km/h, meterhohe Wellen und lokal Niederschlagsmengen von bis zu 200 Litern innerhalb von 24 Stunden bringen. Vor allem die westlichen und südlichen Gebiete Griechenlands sind dabei gefährdet. Heute und morgen gilt in diesen Regionen Alarmstufe rot, ab Samstag dürfte sich die Lage langsam entspannen, wenn sich das Sturmtief ins südliche Mittelmeer zurückzieht.