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Medicane wirbelt vor Süditalien

Ein nicht allzu häufiges Wetterereignis spielt sich gerade im Tyrrhenischen Meer ab: Ein sogenannter Medicane dreht zwischen Sardinien und dem südlichen Italien seine Kreise. Bei Temperaturen um 30 Grad gehen dort kräftige Regenfälle und Gewitter nieder. Zudem weht stellenweise ein stürmischer Wind.

Der Begriff Medicane ist eine Zusammensetzung aus den englischen Worten „mediterranean" und „hurricane". Damit wird ein tropenähnliches Sturmtief im Mittelmeer bezeichnet. Es entsteht meist dann, wenn das Mittelmeer ungewöhnlich hohe Temperaturen aufweist wie derzeit: Im Tyrrhenischen Meer werden Wassertemperaturen zwischen 25 und 28 Grad gemessen. Durch Luftdruckfall hat sich ein kleines rotierendes Tiefdruckgebiet gebildet, welches bei weiterer Verstärkung zu einem Medicane geworden ist wie auch das aktuelle Satellitenbild zeigt.

Anders als bei Hurricanes im Atlantik, haben Medicanes meist eine geringere Lebensdauer, können aber von den Folgen ebenso verheerend sein. Wie viel Regen letztlich zusammenkommt, werden die 24-Stunden-Messwerte, die morgen früh ausgegeben werden, zeigen. Die Niederschlagsmengen dürften aber regional sehr groß sein und zu lokalen Überschwemmungen, mindestens aber reißenden Bächen und Strömen führen.