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Mittelmeerraum in der Unwetter-Spirale – erneut örtlich bis zu 300 Liter Regen

Die Mittelmeerländer kommen nicht zur Ruhe. Erst Anfangs des Monats hat eine Unwetterserie mit heftigen Starkregenfällen von mehr als 300 Litern Regen, schweren Gewittern, Hagel und Sturmböen vor allem Italien heimgesucht. Neues Unwetter-Ungemach hat sich jetzt bei Griechenland zusammengebraut und bekommt Unterstützung durch ein weiteres Unwetter-Tief bei Portugal.

Nicht nur Einheimische, auch Urlauber müssen sich mindestens bis Wochenmitte auf äußerst ungemütliches Wetter nahezu im gesamten Mittelmeerraum einstellen. Denn da das mächtige Hoch Burckhard den Norden Europas blockiert, kann sich tiefer Luftdruck lediglich südlich davon entfalten. In Verbindung mit noch ziemlich warmem Mittelmeerwasser bilden sich immer wieder kompakte Wolken, die ergiebigen Regen abladen.

Bereits seit gestern hat ein Tief vor allem Griechenland, Albanien und die Türkische Riviera mit anhaltend starken Regenfällen fest im Griff. Sie dauern auch heute und am morgigen Sonntag weiter an und dehnen sich zusehends auch in Richtung Südbalkan aus. In den höheren Lagen geht der Regen allerdings in Schnee über, insbesondere in Anatolien sowie im Pindos und im Dinarischen Gebirge. Nach einer kurzen Wetterberuhigung am Montag kehren bereits am Dienstag erneut heftige Regenfällen vor allem auf dem Balkan zurück. Zudem muss mit örtlich schweren Gewittern gerechnet werden. Insgesamt werden auf dem Balkan sowie über der Adria und der Ägäis bis Mittwoch Niederschlagsmengen zwischen 100 und örtlich 300 Litern erwartet. Die enormen Wassermengen werden nicht überall schnell genug abfließen können, was zu regionalen Überschwemmungen und Erdrutschen führen dürfte.

Weitere Unwetterschwerpunkte zeichnen sich anhand der neuesten Wettermodellrechnungen über Italien und der Iberischen Halbinsel ab. Dies ist einem Tief geschuldet, das aktuell bei Portugal liegt und bis Dienstag über Mittelitalien ankommen wird. Der tiefe Luftdruck führt sehr feuchte Luftmassen mit sich, sodass es zu unwetterartigen Regenfällen in Portugal und Spanien am morgigen Sonntag und zu Wochenbeginn kommen wird. Vor allem in Andalusien und in Ostspanien werden dabei Regenmengen von bis zu 100 Liter pro Quadratmeter erwartet. Am Montag und Dienstag werden zudem Korsika, Sardinien und Teile Italiens von den Regenfällen erfasst, wo innerhalb von 48 Stunden ebenfalls um 100 Liter Regen möglich sind. Besonders ergiebig wird der Regen in den Staulagen der Berge ausfallen.

Wie geht es am Mittelmeer in der zweiten Wochenhälfte weiter?

Zunächst regnet es am Mittwoch vor allem rund um das Tyrrhenische Meer und Italien zum Teil noch kräftig. Einzelne Regenschauer und örtliche Gewitter sind auch über Portugal und Spanien zu finden, extreme Niederschlagsmengen bringen sie aber nicht. Am Donnerstag und Freitag kehrt rund um das Mittelmeer größtenteils Ruhe ein, die Sonne kann sich wieder häufiger über längere Zeit durchsetzen. Allerdings steht ein neuer Tiefausläufer mit Starkregen am Freitagabend über Portugal bereit, der am Wochenende vor allem in Südfrankreich, auf Korsika und Sardinien sowie in Oberitalien wiederholt zu heftigen Unwettern führen kann.