Simon Schöfl
Nebel – Der Begleiter des Herbstes
Pünktlich zum meteorologischen Herbstbeginn am 1. September ist der Nebel wieder da. In den Flusstälern und Ebenen der Mittelgebirge, aber auch in Norddeutschland starteten die letzten Tage mit Nebel oder Hochnebel.
Dieser löste sich aber im Laufe des Morgens und Vormittags zügig auf, nur in Küstennähe gab es zäheren Hochnebel, der bei dieser Wetterlage oft über dem Meer entsteht. Nebel ist für den Herbst sehr typisch. Oft wird als Erklärung die Tageslänge aufgeführt: Die Nächte werden jetzt spürbar länger, die Tageslichtlänge hat sich im Vergleich zur Sommersonnenwende am 21. Juni um 3 Stunden verkürzt auf mittlerweile 13,5 Stunden, ab dem 22. September sind dann schließlich die Nächte länger. Nachts kühlt es dadurch länger ab, sodass die Luft mehr Zeit hat sich bis auf den Taupunkt abzukühlen, als Folge entsteht Nebel. Gleichzeitig hat die Sonne tagsüber weniger Energie die Luft zu erwärmen, sodass sich der Nebel immer länger halten kann. Nebel hat zusätzlich auch die Eigenschaft, die Sonnenstrahlen stark zu reflektieren, er hemmt dadurch stark die Erwärmung und dadurch die Auflösung.
Aktuell steht die Sonne so hoch wie am 3. April im Frühling. Doch im Vergleich zum Herbst ist der Frühling weniger bekannt für Nebelereignisse. Woran liegt das? Es gibt noch einen weiteren wichtigen Faktor: Die Feuchte der Luftmasse. Im Herbst sind die Luftmassen im Vergleich zu Frühling noch deutlich milder und dadurch feuchter, denn warme Luftmassen nehmen mehr Feuchte auf als kalte Luftmassen. Besonders die Wassertemperaturen der Meere reagieren träge auf die Jahresschwankungen, sodass die Temperaturen relativ warm sind und diese die Luftmassen mit Wärme und Feuchte anreichern. Im Frühling ist das Gegenteil der Fall: Die Luftmassen und besonders die Wassertemperaturen sind noch kühl, der Taupunkt dadurch oft geringer, sodass bei ähnlichen Wetterlagen und Nachtlängen die Luft seltener bis auf den Taupunkt abkühlt: es entsteht kein Nebel.