Aufgrund des Klimawandels kommt es weltweit vermehrt zu außergewöhnlichen Extremwetter-Events, so auch im Jahr 2023. Rekordtemperaturen im Winter und im Sommer, Schneestürme in sonst warmen Regionen, Waldbrände oder Flutungen stellen Einwohner in den betroffenen Regionen zunehmend vor scheinbar unlösbare Herausforderungen. Hier sind einige Beispiele für solche Extremwetter-Events im Jahr 2023.
Januar 2023: Rekordtemperaturen in Europa
Wer im Januar zum Skifahren in Europa gehen wollte, erlebte bei der Ankunft in den Skigebieten einen Schock: Die Pisten waren völlig leer. Viele Skigebiete in den Nordalpen und den französischen Pyrenäen waren geschlossen, andere mussten mit Schneekanonen Kunstschnee produzieren. In acht weiteren europäischen Ländern wurden die wärmsten Januartemperaturen aller Zeiten gemessen. So sonnten sich Nordspanien und Südfrankreich die Menschen sogar bei Temperaturen von bis zu 25°C am Strand.
Februar 2023: Extremkälte und Schnee in Japan
Während es in Südeuropa zeitweise fast schon sommerliche Temperaturen gab, erlebten weite Teile Japans die niedrigsten Temperaturen seit einem Jahrzehnt, als das Land Ende Januar von einer schweren Kältewelle heimgesucht wurde. Tausende saßen in ihren Häusern fest und ein Frachtschiff sank zwischen Westjapan und der südkoreanischen Insel Jeju, wobei mindestens acht Besatzungsmitglieder ums Leben kamen. Am stärksten betroffen war Zentraljapan – in der Bergstadt Maniwa wurde eine Rekordschneehöhe von 93 cm gemessen.
März 2023: Schneestürme in Kalifornien
Im März wurde Südkalifornien von einem Wintersturm in der Region rund um Los Angeles heimgesucht, und die Bewohner konnten den seltenen Anblick des Hollywood-Schildes vor schneebedeckten Bergen bestaunen. Die Stürme ließen die Schneefallgrenze auf 305 m über dem Meeresspiegel sinken, in der Sierra Nevada erreichte die Schneedecke sogar 189 % des Durchschnittswerts für den 1. März. Die Meteorologen sprechen von einem einmaligen Ereignis, aber solche extremen Wetterereignisse häufen sich.
Mai 2023: Hitzewelle zieht über Südostasien hinweg
Am Wochenende des 8. Mai wurden in ganz Südostasien neue Temperaturrekorde aufgestellt, als die Region unter einer unerbittlichen Hitzewelle litt. Im nördlichen Bezirk Tuong Duong in Vietnam stiegen die Temperaturen auf den Rekordwert von 44,2 °C, während in Bangkok das Quecksilber auf 41 °C kletterte – ein Rekord für die thailändische Hauptstadt. Selbst in Luang Prabang in Laos wurden mit 43,5 °C noch nie dagewesene Temperaturen gemessen. Bei solcher Hitze bleibt man am besten zuhause und vertreibt sich die Zeit beim Fernsehen oder im Online Casino, zumindest bis die Mittagshitze vorüber ist.
Juli 2023: Auch Europa blieb von der Hitze nicht verschont
Eine Hitzewelle ließ weite Teile Südeuropas unter Rekordtemperaturen leiden. Ein Satellitenbild zeigte deutlich, dass die Bodentemperatur in der spanischen Region Extremadura 60°C erreichte, während in Italien für 10 Städte, darunter Rom, Bologna und Florenz, mit Temperaturen von 48,8 °C Alarmstufe Rot ausgerufen wurde. Der Sommer 2023 war damit der heißeste seit Beginn der weltweiten Aufzeichnungen in 1940, in Deutschland kletterten die Temperaturen an manchen Tagen auf bis zu 37 °C.
Juli 2023: Katastrophale Waldbrände auf Rhodos
Griechenland musste seine bisher größte Evakuierungsaktion durchführen, nachdem starke Winde und das heißeste Juli-Wochenende seit 50 Jahren eine Reihe heftiger Waldbrände auf der Touristeninsel Rhodos ausgelöst hatten. Nachdem die Brände die Küstenorte Kiotari, Gennadi, Pefki, Lindos, Lardos und Kalathos erreicht hatten, wurden nach Angaben der griechischen Feuerwehr 19.000 Menschen – die meisten von ihnen Touristen in Hotels – auf dem Land- und Seeweg in Sicherheit gebracht.
Oktober 2023: Starke Regenfälle in Italien
Starke Regenfälle und heftige Winde haben in den frühen Morgenstunden des 31. Oktober Norditalien heimgesucht und sogar die Innenstadt von Mailand überflutet sowie den Comer See über die Ufer treten lassen. Die Uferpromenaden rund um den beliebten Touristenort wurden überschwemmt und die örtlichen Behörden errichteten mobile Barrieren. Auch der Fluss Seveso, der durch Como, Monza und Mailand fließt, trat über die Ufer und machte einige Teile der Modemetropole unzugänglich.
November 2023: Jahrhundertflut in Somalia
Nach sechs Jahren schwerer Dürre wurde die somalische Stadt Baidoa von heftigen saisonalen Regenfällen heimgesucht, die von den Vereinten Nationen als „Jahrhundertereignis" bezeichnet wurden. Mindestens 50 Menschen kamen ums Leben und fast eine halbe Million Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Eine erhöhte Seuchengefahr und knappes Trinkwasser stellten Einwohner und Hilfsorganisationen vor große Herausforderungen.