Johannes Graf
Satter Kaltluftvorstoß flutet West- und Mitteleuropa
Ein abrupter Wetterwechsel steht bevor: Ein starkes Tiefdruckgebiet namens Zilan über Norwegen in Kombination mit einem Hochdruckgebiet auf dem Atlantik sorgt in den nächsten Stunden und Tagen für einen massiven Kaltlufteinbruch. Polare Luftmassen dringen von Norden her bis nach Mittel- und Westeuropa vor und bringen einen drastischen Temperatursturz mit sich. Der Kontrast zum vergangenen Wochenende könnte nicht größer sein, als noch sommerliche Temperaturen von über 30 Grad in Teilen Europas herrschten.
Ein plötzlicher Temperatursturz
Besonders beeindruckend ist der deutliche Rückgang der Temperaturen in der 850-Hektopascal-Schicht, also in etwa 1500 Metern Höhe. Hier sinken die Temperaturen in einigen Regionen bis an die 0-Grad-Grenze herab. Während es vor wenigen Tagen noch warm und sonnig war, vollzieht sich nun innerhalb kürzester Zeit ein radikaler Wetterumschwung um ganze 180 Grad.
Betrachtet man die Abweichungen der aktuellen Temperaturen im Vergleich zu den normalen Werten für diese Jahreszeit, zeigt sich, dass diese bis zu 10 Grad unter dem Durchschnitt liegen. Diese Analyse basiert auf dem europäischen Wettermodell, das als Referenz die Periode von 1979 bis 2010 verwendet.
Schnee und Niederschläge in höheren Lagen
Zusätzlich zum Kaltlufteinbruch etabliert sich über der Adria ein weiteres Tiefdruckgebiet, das für unwetterartige Niederschläge sorgen kann. Aufgrund der niedrigen Temperaturen in höheren Lagen wird ein Teil des Niederschlags oberhalb von 1500 Metern als Schnee fallen. Unter bestimmten Bedingungen, wie wenig Wind und der richtigen Tageszeit, könnte die Schneefallgrenze sogar noch weiter sinken.
Ausblick auf die nächsten Tage
Ob das Tief über der Adria tatsächlich zu extremen Regenmengen führt, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Für weite Teile Europas bedeutet dieser Kaltlufteinbruch jedoch eine abrupte Rückkehr herbstlicher Bedingungen mit teils winterlichen Einflüssen in den Bergen.