wetter.net

Schwere Unwetter am gestrigen Sonntag

Unter den großen Temperaturkontrasten gab es vor allem in den südlichen Landesteilen teils heftige Unwetter mit Starkregen, Hagel und Orkanböen mit schweren Folgen.

Zwischen kühlerer Luft im Nordwesten mit Temperaturen von oft schon unter 20 Grad und einem heißen Süden und Südosten mit Temperaturen von meist über 30 Grad, gab es örtlich massive Unwetter mit großen Schäden.

Vor allem das südliche Hessen, insbesondere die Region um Lingen wurde von einem heftigen Unwetter heimgesucht. So gab es etliche umgestürzte Bäume durch Orkanböen von über 120 Kilometer pro Stunde. Die Folge waren abgedeckte Dächer und schwerwiegende Störungen im Bahnverkehr. Vor allem die Strecke zwischen Aschaffenburg und Hanau musste durch Unwetterschäden gesperrt werden. Die Reparaturen werden voraussichtlich noch bis Dienstagabend anhalten. Auch auf der Strecke zwischen München und Nürnberg gab es Probleme. So kam ein ICE bei Roth zum Stillstand, als Bäume die Oberleitung blockierten. Die rund 400 Fahrgäste mussten fast sechs Stunden im Zug warten, bis sie evakuiert werden konnten. In Walldorf-Mörfelden schlug ein Blitz in ein Stellwerk ein und behinderte so den Zugverkehr zwischen Mannheim und Frankfurt. Der Frankfurter Flughafen war ebenfalls von den schweren Unwettern betroffen. So wurden 26 Flüge gestrichen und Starts und Landungen wurden vorübergehend eingestellt.

Durch die Unwetter in den Landkreisen Offenbach, Groß-Gerau und Aschaffenburg gab es auch 25 Verletzte, vier von ihnen sogar schwer. Ein Baum krachte auf ein Zelt und begrub einen Mann unter sich, der aber schwerverletzt geborgen werden konnte. Durch die massiven Gewitterfallböen wurden sogar Strommasten umgeworfen. Die Schäden gehen in den höheren Millionenbereich.

Aber nicht nur in den südlichen Landesteilen gab es Unwetter. Auch in dem kleinen Örtchen Beelitz südwestlich von Potsdam gab es ein heftiges Unwetter. Gewitterfallböen in Orkanstärke hinterließen eine Schneise der Verwüstung.

Bei den gestrigen Unwettern handelte es sich um Gewitterfallböen, die nicht zu verwechseln sind mit Tornados. Auch wenn viele Medien Meldungen über Tornados herausgeben, so wurden die Orkanböen von Gewitterfallböen ausgelöst. Im Zusammenhang mit der Verlagerungsgeschwindigkeit der Gewitter von teilweise über 80 Kilometer pro Stunde und deren Fallböen, auch genannt als Downburst, können nochmals 50 bis 70 Kilometer pro Stunde addiert werden, um solche enormen Windgeschwindigkeiten zu erhalten. Da ist es nicht verwunderlich, dass es zu solch massiven Schäden gekommen ist.