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Sommerzeit ist Zeckenzeit

Die fortschreitende Erwärmung mit teils sommerlichen Temperaturen lockt unliebsame Gesellen auf den Plan: Zecken. Sie sind im Gras, an Büschen und Bäumen und im Unterholz zu finden und können, müssen aber nicht, gefährliche Krankheiten übertragen.

Wer kennt es nicht? Nach einem gemütlichen Picknick im Grünen, nach der Gartenarbeit oder nach dem Herumtollen über Feld und Flur hat man sich einen dieser kleinen Plagegeister eingefangen - die Rede ist von Zecken. Dabei handelt es sich um Spinnentiere, die den Milben zuzurechnen sind. Das sommerliche Wetter haucht ihnen wieder Leben ein und lockt sie aus dem Winterschlaf. Bereits bei Bodentemperaturen von 8 bis 10 Grad werden die Lebensgeister der Zecken geweckt. Sie kriechen aus dem Boden und besiedeln Wiesen, Büsche, Bäume bis etwa 1,50 Meter Höhe und Unterholz. Dort warten sie regelrecht auf ein menschliches oder tierisches „Opfer", das sie abstreift. Dann können sie sich mit Blut vollsaugen. Einige der Zecken tragen gefährliche Krankheitserreger in sich und können diese auf den Menschen übertragen. Deshalb sollte man seinen Körper nach einem längeren und intensiven Aufenthalt im Grünen unbedingt auf Zecken kontrollieren. Sie lassen sich meist gut als schwarzer Punkt erkennen, teilweise hängt der Zeckenkörper schon mit Blut vollgesogen aus der Haut. Mitunter hat sich auch ein roter Kreis um die Stichstelle gebildet oder es beginnt zu jucken.

Die häufigsten Krankheiten nach Zeckenstichen sind die Borreliose und die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis, kurz FSME. Gegen letztere kann und sollte man sich (sofern man in einem Gebiet mit häufigem Zeckenvorkommen lebt) durch eine Impfung gezielt schützen, denn im Ernstfall kann diese Erkrankung sogar tödlich enden. Gegen Borreliose gibt es leider keine Impfung. Hier hilft nur das schnelle Entfernen der Zecke. Handelt man zu spät, können die Heilungschancen stark verringert werden. Die Zahl der Infektionen in Deutschland nähert sich hochgerechnet pro Jahr inzwischen vermutlich 800.000, Tendenz steigend.

Um eine Zecke fachgerecht zu entfernen, sollte man eine Zeckenpinzette oder eine Zeckenkarte benutzen. Nach dem Entfernen ist es ratsam, die betroffene Stelle mit Jod oder Alkohol zu desinfizieren. Bildet sich trotz des Entfernens der Zecke auch nach Tagen noch ein roter Kreis um die Stelle, sollte man einen Arzt aufsuchen. Gleiches gilt, wenn sich die Zecke nicht entfernen lässt oder an einer schwer erreichbaren Stelle zugeschlagen hat.

Trotz der möglichen Gefahren durch Zecken sollte man sich nicht von einem Aufenthalt im Freien abhalten lassen. Zecken treten glücklicherweise nicht in solchen Massen wie z.B. Mücken auf.