Johannes Graf
Starke Regenfälle rund ums Mittelmeer – Deutschland bleibt trocken
Während Deutschland in den kommenden Tagen meist trockenes Herbstwetter erlebt, stellt sich die Lage im Mittelmeerraum und in Portugal ganz anders dar. Dort sorgen kräftige Tiefdruckgebiete für teils intensive Niederschläge.
Über Mittel- und Osteuropa hält ein umfangreiches Hochdruckgebiet namens VIANELDE die Atmosphäre ruhig und stabil. Abgesehen von etwas Sprühregen aus zähem Hochnebel fällt hier zunächst kaum Niederschlag. Durch die blockierende Wirkung dieses Hochs werden atlantische Tiefdruckgebiete nach Süden umgeleitet und steuern vermehrt den Mittelmeerraum an.
Im Mittelmeer können die Luftmassen viel Feuchtigkeit aufnehmen. Zusammen mit einem großen Temperaturunterschied von rund 35 Kelvin zwischen der bodennahen und höheren Atmosphäre wird die Luft sehr labil. Das begünstigt kräftige Niederschläge und teils unwetterartige Entwicklungen.
Am heutigen Mittwoch steht zunächst Portugal im Fokus: In nur 24 Stunden sind hier 50 bis 100 l/m² möglich, lokal – etwa in den südwestlichen Cevennen – sogar bis zu 150 l/m². Am Donnerstag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt nach Südfrankreich.
Zum Wochenende hin wird auch das zentrale Mittelmeer stärker beeinflusst. Ab Freitag geraten besonders Süditalien und Teile des Balkans in den Bereich intensiver Regenfälle. Je nach Region können zwischen Freitag und Montag 40 bis 70 l/m² fallen, lokal auch um 100 l/m² innerhalb eines Tages. Über einen Zeitraum von 72 Stunden sind 70 bis 120 l/m² möglich, auf den Ionischen Inseln sogar bis zu 140 bis 180 l/m².
Ab Beginn der neuen Woche beruhigt sich die Wetterlage im westlichen und zentralen Mittelmeerraum voraussichtlich wieder, und die Niederschläge lassen nach.