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Sturmtief IGNAZ sorgte im Norden für Behinderungen und Schäden

Das Tief IGNAZ, welches nun weiter in Richtung Westrussland zieht, brachte im Norden einige Sturmböen und sorgte für Probleme im Fernverkehr.

Mit Windgeschwindigkeiten bis über 100 Stundenkilometern ist gestern das Sturmtief IGNAZ über den Norden Deutschlands hinweg gezogen. So registrierten die Messstationen Glücksburg mit 108, Kiel Leuchtturm mit 102 und List auf Sylt mit 101 Kilometer pro Stunde einige Sturmböen. Aber auch in Mecklenburg-Vorpommern wurden verbreitet Windgeschwindigkeiten von 80 bis 100 Kilometer pro Stunde gemeldet. Ebenfalls gab es in der Elbmetropole Hamburg Sturmböen von über 80 Kilometer pro Stunde.

So gab es in einigen Fernverkehrsverbindungen erhebliche Behinderungen. Vor allem die Strecken zwischen Hannover, Bremen und Hamburg mussten zeitweise gesperrt werden, weil umgestürzte Bäume auf die Oberleitungen gefallen sind. Ein ICE, der aus der Schweiz kam und in Richtung Hamburg unterwegs war, steckte im niedersächsischen Nienburg fest. Dabei mussten knapp 150 Fahrgäste mit Bussen nach Hannover gebracht werden. Andere warteten über 2 Stunden auf die Weiterfahrt. Außerdem mussten rund 200 Reisende in Hannover in einem Zug übernachten, als dieser an der Weiterfahrt gehindert wurde. Auch zwischen Hannover und Uelzen musste der Bahnverkehr voll gesperrt werden. Auf der Müritz kenterte ein Segelboot, nachdem es von starken Windböen erfasst wurde.

Durch große Temperaturunterschiede zwischen Boden und der Höhe, bedingt durch kalte Höhenluft, gab es auch einige kräftige Schauer mit eingelagerten Gewittern. So schlugen Blitze unter anderem in Rostock in zwei Wohnhäuser ein und verursachten Schäden in der Elektrik.

Auch die Wasserstände an Nord- und Ostsee fielen deutlich höher aus als normal. Jedoch gab es keine großen Probleme durch steigende Pegel. Nur auf Norderney gerieten Touristen auf einer Düne in Schwierigkeiten, als sie von Wassermassen umgeben wurden. Daraufhin setzten sie den Notruf ab und wurden per Rettungshubschrauber in Sicherheit gebracht.

In der Nacht zum Mittwoch ließ der Sturm allmählich wieder nach. Auch heute muss im Norden noch mit kräftigem Wind gerechnet werden. Sturm ist aber nicht mehr zu erwarten.