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Tornados in Deutschland – Klimawandel Schuld?

In den letzten Tagen traten immer wieder Tornados auf, die mitunter einigen Schäden anrichteten. Da fragen sich einige, ob nun der Klimawandel schuld dran sei oder warum es zu solchen Extremwettereignissen kommt.

Besonders der Freitag war sehr unwetterträchtig. Es kam zu Erdrutschen, Überschwemmungen und am Flughafen in Frankfurt am Main kam es zu Verzögerungen und Ausfällen. In Bobenheim und Freinsheim westlich von Ludwigshafen kam es zu einem Tornado, der Dächer abdeckte und Autos durch herabfallende Dachziegel beschädigte. Medien zu Folge kam es auch im hessischen Wetzlar zu einer Trichterwolke, die möglicherweise einen Tornado gebildet hatte.

Aber auch der gestrige Samstag war erneut wieder unwetterträchtig. So zogen vor allem im Osten und entlang der Elbe teils kräftige Gewitter durch. Örtlich waren Begleiterscheinungen wie Starkregen, Hagel und Sturmböen mit von der Partie. Bei Ortrand nördlich von Dresden soll ebenfalls ein Tornado aufgetreten worden sein. Aus einer rotierenden Gewitterwolke soll es kurzzeitig zu Bodenkontakt über einem Waldstück gekommen sein.

Dies zeigt eindrucksvoll, dass Unwetterlagen durchaus Tornados hervorbringen können. Jedoch sind Tornados in Deutschland völlig normal und treten jedes Jahr aufs Neue auf.

Jährlich gibt es rund 30 bis 60 Tornados. Aber nicht nur bei Unwetterlagen im Sommer treten diese auf. Vor allem auch im Herbst, wenn die Nordsee und Ostsee noch relativ warm sind und in höheren Luftschichten schon deutlich kühlere Luft aus Norden einfließt, sind Tornados durchaus wahrscheinlich.

Für die Bildung von Tornados braucht es im Grunde genommen nicht viel. Eine starke Abnahme der Temperaturen zwischen Bodenschicht und höheren Luftschichten, sowie eine starke Windscherung, also eine Änderung der Windstärke mit der Höhe, sowie eine möglichst starke Änderung der Windrichtung in den untersten 1 bis 3 Kilometern Höhe reichen meist aus für die Bildung eines Tornados.

Ob der Klimawandel Schuld an Extremwetterereignissen trägt, ist mehr als fragwürdig. Es gibt Jahre, in denen mal mehr oder mal weniger Tornadofälle in Deutschland auftreten. Dies ist meist abhängig von den vorherrschenden Wetterlagen. Für einen Bezug zum Klimawandel müssten man fortlaufend über mehrere Jahre abklären, ob eine Zunahme in den Extremwetterereignissen auftritt und daraus resultierend auch die Zunahme an Tornadofällen.