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Urlaub auf dem Land – die Vorteile

Die schönste Zeit des Jahres ist für viele Menschen der Urlaub. Nach zwei Jahren voller reisetechnischer Entbehrungen ist das Reisen nun wieder relativ uneingeschränkt möglich. Viele Menschen zieht es hinein in den Trubel, in Städte, Metropolen, alternativ auch in die großen Ferienregionen im Süden. Also dorthin, wo der Bär tobt. Andere hingegen schätzen durchaus die Ruhe. Einige von ihnen wünschen sich, die Seele einmal ungestört baumeln zu lassen. Aber wie stets um den Urlaub auf dem Land? Ist es dort langweilig, wenn sich sprichwörtlich Fuchs und Hase die Hand geben? Dabei kann ein Landurlaub etliche Vorteile mit ins Feld bringen, wie dieser Artikel aufzeigt.

Die Ruhe an und für sich

Dort, wo nicht Haus an Haus grenzt und in der Rushhour beim Bäcker von höchstens einer Handvoll Menschen im Geschäft gesprochen wird, herrscht Ruhe. Nicht die Ruhe, vor der sich viele Menschen fürchten, denn wirklich ruhig ist es auch auf dem Land nicht. Die Natur lebt, es herrscht versteckt durchaus geschäftiges Treiben, doch einige Facetten gelten:

  • Trubel – der große Trubel findet nicht statt. Es gibt keine langen Schlangen in den Supermärkten oder vollgestopfte Busse und Straßen. Die Menschen verteilen sich eher.

  • Stress – der Stress ist durchaus mal vorhanden, muss der Bauer noch schnell das Heu einholen, bevor der große Regen kommt, herrscht auf dem Hof garantiert Stress. Doch ist die allgemeine Stress-Belastung wesentlich geringer - das spüren Urlauber direkt. Es bleibt mal Zeit für den unverbindlichen Plausch, es fällt wesentlich leichter, selbst zur Ruhe zu kommen.

  • Keine Verpflichtungen – das gilt insbesondere für Urlauber: Sie können nicht ständig parat stehen und müssen es auch nicht. Mitunter ist nicht einmal überall Handy- oder Internetempfang gegeben. Das Abschalten funktioniert so viel besser. 

Auf dem Land bleibt die Zeit, sich selbst und seine Bedürfnisse zu erkunden. Nicht selten beschreiben Urlauber, dass sie aus dem Urlaub als veränderter Mensch heimkehren. Wer ehrlich zu sich ist, der weiß, wie stressig ein gewöhnlicher Städte- oder Strandurlaub sein kann: Das Essen wird pünktlich serviert, zu bestimmten Zeiten finden Animationen oder sonstige Unterhaltungsprogramme statt, und wer in Orte mit vielen Sehenswürdigkeiten fährt, der hat ohnehin einen vollen Terminkalender. Und wehe, das Highlight X wurde nicht besucht, nun ist auch noch eine Erklärung für die Daheimgebliebenen notwendig.

Und im Urlaub auf dem Land? Nun, die einzige Verpflichtung ist, tief durchzuatmen. 

Die Möglichkeit, tausend Dinge zu machen, die sonst immer liegenbleiben

Erweckt das Drumherum nicht den Anschein, alles und jedes unbedingt möglichst in wenige Tage Urlaub hineinpacken zu müssen, bleibt endlich mal die Zeit für die Dinge, die sonst untergehen. Es macht absolut nichts aus, einige liegen gebliebene Dinge mit in den Urlaub zu nehmen. Natürlich ist nun nicht von Arbeit die Rede:

  • Lesen – wie wäre es, endlich mal diese Bücherstapel abzuarbeiten, die sich im Alltag auftürmen? Die Ruhe ist nun da, und wer in der freien Natur liest, der hat ohnehin noch mehr Freude daran.

  • Handarbeiten – sollte nicht schon längst das Stricken, Häkeln oder Nähen gelernt werden? Liegen da nicht schon seit Monaten all die Anleitungen und Ratgeberheftchen nebst Stricknadeln und Wolle herum, doch die Zeit für nur eine einzige Masche fehlt? Im Landurlaub lässt sich der erste Versuch wagen. Es kommt sogar noch besser: Nicht selten findet sich auf dem Bauernhof oder in der Pension jemand, der bereitwillig hilft und die wichtigsten Kniffe verrät. Zu zweit macht die Handarbeit noch mehr Freude.

  • Hobbys – ob künstlerische Interessen oder auch sportliche – der Urlaub auf dem Land ist ein Quell der Begeisterung und hilft sogar dem mürrischen inneren Schweinehund auf die Sprünge. Wer mit dem Sport beginnen will, der hat es auf dem Land ohnehin einfacher, immerhin läuft niemand Gefahr, sich hochrot und keuchend von all den perfekt trainierten Städtern im Park überholen lassen zu müssen.

Manchmal bringt der Landurlaub aber auch schlichtweg das wichtigste Vorhaben in den Mittelpunkt: das Nichtstun. Einmal nichts machen zu wollen oder zu müssen, sondern einfach mal ganz simpel zu sein und das jeweilige Wetter zu genießen.

Wohltat für die Gesundheit

Tagtäglich ist der menschliche Organismus mit allerhand Kämpfen konfrontiert. Ein wesentlicher Faktor dabei ist der Stress, denn der wirkt sich auf verschiedenen Weisen negativ auf den Körper aus, zumindest dann, wenn er dauerhafter Natur ist. Wie praktisch kommt dann der Urlaub, wenn endlich mal abgeschaltet werden kann? Auf dem Land ist das in vielfältiger Weise möglich, was wiederum zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. Letztlich ergeben für jeden passende sportliche Betätigungen:

  • Spaziergänge – der Weg führt von der Tür aus irgendwohin. Auf dem Land lässt sich oftmals sehr gut spazieren gehen, wobei nicht einmal feste Straßen benötigt werden. Auf den meisten Feldern und Wiesen ist es erlaubt, die festen Wege zu benutzen.

  • Fahrrad fahren – wer die Gegend nicht zu Fuß erkunden möchte, der kann das Rad nehmen. Je nach Örtlichkeit sind die Fahrradtouren sehr angenehm. In den Bergen empfiehlt sich allerdings ein E-Bike, damit die ruhige Tour nicht zur sportlichen Höchstleistung wird.

  • Entdecken – wie wäre es, einfach mal auf einem Bauernhof mit anzupacken? Das mag nun zuerst nicht nach Urlaub klingen, doch viele Städter empfinden diese Erfahrung als ungemein entspannend und wohltuend. Gerade rund um den Bauernhofurlaub ist das Mitmachen möglich und bietet viele Gelegenheiten, sich und das Landleben zu entdecken.

Am ersten Tag des Urlaubs mag die Umstellung gerade für Städter noch erschreckend sein. Im Vergleich zu dem ständigen Lärm in der Stadt wirkt es auf dem Land oft totenstill – obwohl es gar nicht still ist. Kurz darauf hat sich der Körper aber an die Urlaubsrealität gewöhnt und genießt unbewusst die Ruhe. Nicht selten wird Urlaubern in den ersten Tagen erst wirklich bewusst, welch zusätzlichem Stress sie sich durch Lärm, Licht und Hektik aussetzen.

Weniger klimatische Belastungen

Zugegeben, nicht für jeden ist das Landleben eine deutlich geringere Belastung. Wer unter Heuschnupfen leidet, sollte sich den Landurlaub gut aussuchen, denn die Pollenbelastung ist mitunter wesentlich höher als in den Städten. Je nach Örtlichkeit und Mitmachlaune bietet es sich an, die Maske noch einmal zu reaktivieren, denn sie hilft bei einer hohen Pollenbelastung. Grundsätzlich belastet der Landurlaub den Organismus jedoch weniger:

  • Wärmebelastung – durch die spärliche Bebauung staut sich die Hitze im Sommer nicht so stark. Allgemein fühlt es sich an, als würde stets ein laues Lüftchen gehen. Da weniger Beton und Asphalt vorherrschen, heizt sich die gesamte Umgebung weniger auf. Gerade für diejenigen, die im Hochsommer mit der Hitze in der Stadt zu kämpfen haben, ist der Urlaub auf dem Land ideal.

  • Umweltgifte – ein Phänomen kennen auch Stadtbewohner. Wer eher am Stadtrand und im Grünen wohnt, der riecht die Abgase sofort, wenn er entlang einer Hauptverkehrsstraße in der City läuft. Auf dem Land ist der Ausstoß von Abgasen noch geringer als am Stadtrand, wodurch die Luft mit weniger schädlichen Substanzen belastet wird. Gerüche sind natürlich trotzdem vorhanden – und die könnten einen Stadtmenschen zuerst abschrecken. Wird ein Feld gedüngt, duftet die Landluft nicht nach Rosen.

  • Kurorte – viele ländliche Bereiche in Deutschland gelten zugleich als Kurort. Gerade die Luftkurorte sind bekannt und ein Segen für die gestressten Atemwege.

Das Fehlen des ständigen Lärms und der Lichtverschmutzung ist ein weiteres Thema, welches sich positiv auf den Körper auswirkt. Urlauber sollten unbedingt an ihrem ersten Urlaubstag in die Sterne sehen: Nicht selten ist es überraschend, wie viele Sterne doch erblickt werden können, wenn deren Licht nicht von den unzähligen Lichtquellen einer Stadt überschattet werden.

Stressabbauen in der Natur

Die Bewegung kommt beim Urlaub auf dem Land von ganz alleine. Somit wird ganz nebenbei auch der Stress abgebaut. Viele Psychologen raten beständig, regelmäßig spazieren zu gehen, um sich am Tag einmal zu entspannen. Einen langen Spaziergang in der Natur können die wenigsten Menschen jedoch in den Alltag einbauen, doch nun im Urlaub ist Zeit dafür. Nun heißt es, mit allen Sinnen zu genießen und durchaus die erwachsene Seele im Hotel zu vergessen:

  • Spaziergang erleben – tief durchatmen, die Gegend visuell in sich aufnehmen und sich nicht schämen, einfach einmal Dinge anzufassen. Wie fühlen sich die Gräser zwischen den Fingern an, wie die Rinde unter der Hand? Hat es geregnet, kann es ruhig einmal kindisch werden. Hinein geht es in die Pfütze, bis das Wasser nur so zu allen Seiten platscht. Was seltsam klingt, ist eine altbewährte Methode, um den Stress richtig abzubauen.

  • Schreien und lachen – jeder kennt diesen Ratschlag: Gehe irgendwohin und schreie einmal ganz laut deinen Frust von der Seele. Zugegeben, die meisten Menschen können dies nur auf einem Rockkonzert machen, wenn es niemandem auffällt. Auf dem Land ist das aber durchaus möglich. Aber nicht nur das Schreien hilft, auch das lautstarke Lachen. Wie wäre es mit einigen Lektionen aus dem Lachyoga?

  • Meditieren – in der Ruhe auf dem Land fällt die Meditation oft wesentlich leichter. Doch gerade Bewegungsmeditationen lassen sich dort wunderbar ausprobieren. Wer achtsam spazieren geht und mit allen Sinnen präsent ist, der führt automatisch eine Art Meditation aus. Ist es auf dem Bauernhof möglich, mitzuhelfen, so kann auch diese Arbeit meditierend genutzt werden. Gerade Menschen, die wenig Kontakt zu Tieren haben, finden es oft sehr entspannend, ein Pony zu bürsten oder auch nur eine Katze zu streicheln.

Wer mehr Action sucht, um Stress loszuwerden, der findet auf dem Land auch ausreichend Gelegenheiten. In vielen Regionen gibt es Hochseilgärten, die den Stress sogleich mit dem Nervenkitzel austreiben. In Richtung des Herbstes können sich Urlauber auch am Bogenschießen versuchen. Örtlich gibt es zudem die Rituale, seinen Stress und die Frustration an Strohpuppen oder mit Stroh gefüllten Säcken auszulassen.

Neugewonnene Wertschätzung für die Natur

Eigentlich weiß jeder, wie wichtig die Natur ist. Doch abhängig vom Wohnort ist ›Natur‹ nicht das, was sie eigentlich ist. Die spärlich gesetzten Bäume am Straßenrand wissen selbst nichts von Wäldern, die Vogelschar besteht eher aus den Tauben am Bahnhof.

Ganz anders verhält sich es, wenn im Urlaub einmal ein Einblick ins Landleben gewonnen wird. Gerade für Kinder ist es spannend, die Tiere einmal real zu sehen und auch anfassen zu dürfen. Doch auch Erwachsene spüren nicht selten eine Änderung in sich, wenn sie die Hühnerschar im Freilauf beobachten oder auch füttern dürfen. Dabei darf sich jedoch niemand grämen, wenn lustige Missgeschicke passieren. Und sonst?

  • Beobachten – auf Spaziergängen geht das ganz leicht. Das Fühlen und Erleben wurde schon angesprochen, nun kommt das Beobachten mit dazu. Wer schafft es noch, die Bäume zu bestimmen oder die Vögel aus dem Kinderlied zu erkennen? Wie fällt die Sonne im Wald durch die Baumkronen und beleuchtet den Weg?

  • Kennenlernen – eine Kuh ist schon ein gewaltiges Tier. Bei Radtouren oder Spaziergängen kommen Urlauber stets an Weiden vorbei und haben die Chance, die für uns so selbstverständlichen Tiere näher kennenzulernen. Oder auch die Hühner. Und wer ahnt schon, wie lustig Schweine eigentlich sind, wenn sie ein recht freies Leben verbringen dürfen? 

Auf dem Land lassen sich zudem Wetterphänomene sehr gut beobachten. Wie wirkt sich ein nachhaltiger Landregen auf die Natur aus? Wie sieht Wetterleuchten aus, wenn keine Gebäude den Blick versperren? Diese und weitere Fragen sorgen dafür, dass wir dem ursprünglicheren Leben wieder näherkommen.

Die vielleicht beste Urlaubsmöglichkeit mit Vierbeinern

Wer einen vierbeinigen Freund als treuen Begleiter hat, der kann fast keinen besseren Urlaub als auf dem Land verbringen. Die meisten Pensionen und Höfe sind sehr hundefreundlich, bieten Spielwiesen und allerlei Beschäftigung gleich vor Ort. Doch auch unterwegs haben die Tiere endlich mal die Chance, sich auszutoben, ohne dass Hauptverkehrsstraßen oder brüllende Nachbarn den Spaß verleiden. Allerdings sind der Freiheit Grenzen gesetzt:

  • Leine – ist der Hund nicht sehr gut erzogen und kommt beim Abruf auf jeden Fall, so kann er nur in bestimmten Bereichen frei gelassen werden. Auch auf dem Land wird es nicht gerne gesehen, wenn der Vierbeiner die Hasen jagt. Je nach Region herrscht ohnehin Leinenzwang, gerade zu bestimmten Zeiten.

  • Jagdtrieb – besitzt der Hund einen ausgeprägten Jagdtrieb, muss ebenfalls aufgepasst werden. Das gilt übrigens nicht nur rund um Wälder, sondern auch in der Nähe von Weiden. Selbst die genügsame Milchkuh gibt dem aufdringlichen Hund kräftig eine mit auf den Weg.

Besondere Vorsicht ist rund um Schafherden und in den Alpen freie Kuhherden geboten. Die Herden werden von Hütehunden bewacht, die ihren Job sehr ernst nehmen. Je nach Region und Art von Hütehund sind Verletzungen garantiert, wenn das eigene Tier die Herde aufmischen will.

Lehrreiches für die Kinder

Für Kinder ist gerade der Urlaub auf dem Bauernhof ein perfektes Abenteuer und meist viel interessanter als ein Strandurlaub. Sie dürfen entdecken, mitmachen, lernen – für alle Altersgruppen ist etwas dabei. Dabei steht das spielerische Lernen im Vordergrund, denn es macht wesentlich mehr Spaß, nebenbei Pflanzen und Tiere zu entdecken, als dies in der Schule zu tun.

Familien mit Kindern in mehreren Altersstufen ist allerdings geraten, ein Domizil zu wählen, welches auch für ältere Kinder geeignet ist. Jugendliche sollten die Chance haben, sich mit Gleichaltrigen zu treffen. Für Mädels ist der Aufenthalt aber meist ohnehin ein Highlight, denn die meisten Bauernhöfe bieten auch Ponys, Pferde und eingebundene Reitstunden.

Wenig überlaufene Touristenattraktionen

Natürlich gibt es auch auf dem Land Attraktionen, die jeder Tourist sehen will. Doch verlaufen sich die Touristen eher und drängeln sich nicht so dicht, wie beispielsweise vor dem Buckingham Palace oder am Strand. Viele der Attraktionen lassen sich auch gut in einen Ausflug mit einbinden. Es gilt nur:

  • Ortschaften – sind in der Region beliebte Ortschaften, ist der Samstag kein guter Tag für den Ausflug. Kurzurlauber wählen meist das Wochenende, um die Hausfassaden zu bewundern.

  • Regenwetter – wer dem Trubel aus dem Weg gehen möchte, der sollte einige Attraktionen bei Regen besuchen. Die meisten Urlauber nutzen Regentage, um das Wasserparadies oder ein anderes Indoor-Highlight zu besuchen, sodass vor den wirklichen Sehenswürdigkeiten eine wunderbare Ruhe herrscht.

  • Insidertipps – fast jede Region hat irgendeinen Reiseführer. Dort stehen aber nur die bekannten Highlights drin; die dort genannten Insidertipps sind spätestens dann keine mehr, wenn der Ratgeber in den Druck geht. Wer wirklich Attraktionen besuchen möchte, der sollte den Wirt der Kneipe in einer kleinen Seitenstraße fragen, die Bäuerin oder auch den Jäger. In den meisten Gebieten gibt es diese versteckten Highlights, die überwiegend den Alteingesessenen bekannt sind.

Fazit - Ruhe, Entspannung und Entdeckerfreuden

Wie sieht eigentlich ein Eichhörnchen aus? Landurlauber können die Frage mühelos beantworten, denn auf ihren Spaziergängen müssen sie schon einmal aufpassen, dass das freche Hörnchen nicht die Haselnuss auf Passanten wirft. Ein Urlaub auf dem Land bietet die Flucht aus dem stressigen Alltag, gepaart mit der Entspannung, nicht aber ohne auf Entdeckungen zu verzichten. Viele dieser befinden sich unweigerlich direkt von den eigenen Augen: in der Natur. Auf Mitmachbauernhöfen können Stadtbewohner ganz neue Erfahrungen machen und Kinder lernen nicht nur, sie können sich auch gesund austoben.