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Väterchen Frost und seine Erscheinungen

Mit Hoch Dino und einer nordöstlichen Strömung stellt sich die erste echte Frost-Wetterlage in diesem Winter ein. Doch was ist Frost eigentlich? Und welche Arten gibt es?

Die unterschiedlichen Erscheinungsformen des Winters werden in der Meteorologie mit Hilfe verschiedener Begriffe definiert. Dazu gehört unter anderem der „Frosttag", bei dem die Tiefsttemperatur des Tages unter 0 Grad liegt. Ist auch die Höchsttemperatur im negativen Bereich zu verzeichnen, spricht man von einem „Eistag". Der sogenannte „Dauerfrost" beschreibt den Zustand der herrscht, wenn nach einem Eistag mindestens ein weiterer folgt. Ein weiterer Winterbegriff ist der „Schneetag", bei dem von 6 Uhr bis um 6 Uhr des Folgetages der Niederschlag nur in Form von Schnee fällt und die Schneehöhe mindestens einen Zentimeter beträgt. Zudem existieren sechs Begriffe, die den Frostgrad beschreiben. Welche das sind, zeigt die folgende Tabelle:

​Bezeichnung
Temperatur [°C]
Geringer Frost
0 bis -2
Leichter Frost
-2,1 bis -5
Mäßiger Frost
-5,1 bis -10
Strenger Frost
-10,1 bis -15
Sehr strenger Frost
-15,1 bis -25
Extrem strenger Frost
​unter -25

Frost über Schnee

Eine Schneedecke ist im Winter einer der Hauptgründe für kalte Nächte mit strengen Frösten. Dies liegt zum einen daran, dass die Schneedecke den Boden praktisch versiegelt und diesen so daran hindert, Wärme an die darüber liegende Luft abzugeben. Zum anderen kann Schnee Strahlung im langwelligen Bereich, also Wärmestrahlung, besonders gut abgeben und kühlt deswegen besonders schnell ab. Schnee ist jedoch nur ein Faktor für kalte Nächte. Wichtig für eine gute Wärmeabgabe sind auch ein klarer Himmel, wenig Wind, damit sich eine bodennahe Kaltluftschicht bilden kann, eine insgesamt kalte Luftmasse und trockene Luft, die erst spät oder gar nicht zur Nebelbildung neigt. Kommen diese Faktoren zusammen, sind besonders strenge Nachtfröste möglich. Zu guter Letzt ist auch ein Sonderfall des Wassers dafür verantwortlich, warm die Luft über Schneeflächen so stark auskühlt. Wasser kann nämlich direkt aus dem festen Aggregatzustand in die gasförmigen Aggregatzustand wechseln. Das nennt man Sublimation, und dieser Übergang bedarf viel Energie. Diese Energie wird aus der Umgebung genommen. So wird es im Umfeld von Sublimationsfeldern, also in diesem Fall Schneeflächen, sehr kalt.