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Wo ist die Schuldenbremse für die Natur? ​Welche Natur-Schulden hinterlassen wir den folgenden Generationen?

Am 3. Mai 2025 hat Deutschland bereits alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die für das gesamte Jahr zur Verfügung stehen sollten. Ab diesem Tag leben wir auf „Pump" – auf Kosten künftiger Generationen und anderer Länder. Der Erdüberlastungstag, der jedes Jahr immer früher eintritt, ist längst keine abstrakte Theorie mehr, sondern eine bittere Realität, die uns mit voller Wucht trifft. Wir leben, als hätten wir zwei oder drei Erden zur Verfügung – und das hat dramatische Folgen.

Es ist besorgniserregend, dass die Gesellschaft bisher nur begrenzt auf den alarmierenden Ressourcenverbrauch reagiert. Warum bleibt die breite öffentliche Reaktion aus, wenn es um die Zukunft unseres Planeten geht? Trotz der klaren Anzeichen für eine gefährliche Entwicklung gibt es wenig laute kollektive Forderungen nach Veränderung. Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft endlich Maßnahmen ergreifen, um die negativen Auswirkungen auf unsere Umwelt zu stoppen. Die Zeit für Veränderungen ist jetzt, um sowohl die gegenwärtige als auch die zukünftige Generation zu schützen.

Politische Verantwortung jetzt übernehmen

Ja, die Themen Ressourcenverbrauch und Klimawandel sind komplex. Doch das darf uns nicht davon abhalten, die dringend notwendigen Schritte zu gehen. Es braucht endlich ein klares Bekenntnis der Politik zu einer umfassenden Ressourcenwende. Was wir dringend benötigen, ist ein Ressourcenschutzgesetz, das verbindliche Schutzziele festlegt und den Ressourcenverbrauch auf ein nachhaltiges Maß reduziert. Das ist der einzige Weg, wie wir der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen noch rechtzeitig Einhalt gebieten können.

Der Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung spricht von Umwelt- und Ressourcenschutz. Der Erdüberlastungstag rückt jedes Jahr weiter nach vorn. Wenn sich nichts ändert, werden zukünftige Generationen mit den verheerenden Folgen unseres Handelns konfrontiert sein.

Der Countdown läuft: Handeln für eine gerechte Zukunft

Die Auswirkungen des hohen Ressourcenverbrauchs sind unübersehbar. Der Frühling 2025 war wieder viel zu trocken, eine der sichtbaren Folgen der immer häufiger auftretenden ökologischen Krisen. Wenn wir den Kurs nicht ändern, werden diese Katastrophen nicht nur häufiger, sondern auch intensiver werden. Rohstoffe wie Metalle, die für die Energiewende und die Industrie unverzichtbar sind, werden immer knapper. Um den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise zu bewältigen, müssen wir unsere Ressourcennutzung drastisch reduzieren – und zwar jetzt.

Um die drohende Katastrophe zu verhindern, ist es unerlässlich, dass wir bis 2030 den Ressourcenverbrauch um mindestens die Hälfte senken. Dabei dürfen wir nicht nur auf politische Lösungen hoffen, sondern müssen auch als Gesellschaft Verantwortung übernehmen. Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) fordert eine klare, verbindliche nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie und konkrete Sofortmaßnahmen: ein Tempolimit, der Stopp des Flächenverbrauchs und ein verstärkter Einsatz von Mehrweg statt Einweg. Diese Maßnahmen könnten der erste Schritt sein, um die Ressourcenwende einzuleiten.

Wir brauchen eine breite Bewegung!

Deutschland gehört zu den weltweit führenden Ländern im übermäßigen Ressourcenverbrauch. Wenn alle Nationen so wirtschaften würden wie wir, bräuchten wir drei Planeten, um unseren Verbrauch zu decken. Doch wir sind nicht allein – immer mehr Organisationen, darunter das Netzwerk Ressourcenwende, fordern eine grundlegende Veränderung der Politik. Wir brauchen jetzt eine breite Bewegung, die gemeinsam mit der Politik die Ressourcenwende vorantreibt.


Wenn wir den Erdüberlastungstag auch im kommenden Jahr noch weiter nach hinten verschieben wollen, müssen wir jetzt handeln. Es darf keine leeren Versprechungen mehr geben. Wir brauchen verbindliche Ressourcenschutzziele, die den Weg zu einer nachhaltigen Zukunft ebnen. Nur so können wir den Traum einer gerechten und lebenswerten Zukunft für die kommenden Generationen verwirklichen.

Denn wenn wir in die Zukunft blicken, dürfen wir uns nicht die Frage stellen müssen: Was bleibt von der Welt, die wir hinterlassen haben?