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Woher kommt die graue Nebel-Suppe?

Im Herbst sorgt der Nebel oft für eine gruselige Halloween-Stimmung. Ganz ungefährlich ist Nebel nicht. Die stark eingeschränkte Sicht ist besonders im Straßenverkehr ein Grund zur Vorsicht. Nicht umsonst gibt es offizielle Warnungen, wenn die Sichtweite keine 150 Meter mehr beträgt. Aber unter welchen Voraussetzungen bildet sich Nebel?

Besonders gut kann sich Nebel bei Hochdrucklagen bilden. Wolken haben kein leichtes Leben unter Hochdruckeinfluss. Der Himmel ist dann häufig klar. Dadurch gibt die Sonneneinstrahlung tagsüber und nachts die Ausstrahlung von der Erde den Ton an. Die Luft nah am Erdboden kühlt, wenn keine Wolken am Himmel sind, in der Nacht sehr schnell aus. Die darüber liegenden Luftschichten sind da langsamer und so kann es passieren, dass die Luft direkt am Boden kühler ist als die darüber liegende Luft und sich eine sogenannte Inversion bildet. Diese kann man sich als eine Art Grenze vorstellen. Die kühle Luft am Boden bleibt bodennah gefangen, da sie nicht an der wärmeren darüber liegenden Luftschicht vorbeikommt. Üblicherweise nimmt die Temperatur in der Tropopause (so wird der Erdboden nächste Teil der Atmosphäre bezeichnet) mit der Höhe ab und nicht wie im Fall einer Inversion zumindest stückweise zu.

Die Abkühlung hat einen weiteren Effekt: Da kalte Luft nicht so viel Wasserdampf aufnehmen kann wie warme Luft, nimmt die relative Feuchte durch die Abkühlung zu. Damit sich Nebel bilden kann wird eine relative Feuchtigkeit von ungefähr 100 % benötigt. Nebel besteht wie auch Wolken aus kleinen Wassertropfen. Diese entstehen aus dem Wasserdampf in der Luft, wenn davon ausreichend vorhanden ist. Dabei spricht man von Kondensation. Das Besondere am Nebel ist hierbei, dass er sich sogar bei einer relativen Feuchte knapp unter 100 %, also noch bevor die Luft mit Wasserdampf gesättigt ist, bilden kann.

Eine wichtige Voraussetzung, damit sich tatsächlich Nebel bilden kann, ist, dass der Wind nicht alles „kaputt" macht. Es sollte also möglichst windstill oder schwachwindig sein. Anderenfalls kann es zur Durchmischung der verschiedenen Luftschichten kommen und der Nebel löst sich auf oder entsteht erst gar nicht. Hochdruckgebiete werden grundsätzlich mit wenig Wind assoziiert.

Bildet sich Nebel, wie es hier beschrieben ist, wird er als Strahlungsnebel bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Form des Abkühlungsnebels. Daneben gibt es weitere Arten von Nebel wie zum Beispiel den Verdunstungsnebel. Die Entstehungsprozesse sind hier etwas andere. Die Bedingung, dass ausreichend Feuchtigkeit vorliegt, muss in jedem Fall erfüllt sein.