Die Erde hat laut dem aktuellen Global Tipping Points Report 2025 einen kritischen Klimakipppunkt überschritten. Bereits bei 1,4 °C globaler Erwärmung stehen Warmwasser-Korallenriffe – darunter das Great Barrier Reef – am Rande des thermischen Kollapses. 
Diese Ökosysteme sind weltweit die Lebensgrundlage für Millionen Menschen bezüglich Ernährung und Lebensunterhalt und gerade diese erleben eine beispiellose Sterberate. 
Auch die polaren Eisschilde zeigen Anzeichen eines unumkehrbaren Schmelzens, das langfristig mehrere Meter globalen Meeresspiegelanstieg verursachen könnte. 
Professor Tim Lenton, Koautor des Reports, warnt: Das Überschreiten von Klimakipppunkten schwächt die Widerstandskraft der Erde gegenüber menschlichen Eingriffen. Dies verschärft die Folgen der Klimakrise, bedroht Lebensgrundlagen, Ernährungssicherheit, sauberes Wasser und Schutz vor extremen Wetterereignissen – und verletzt damit elementare Menschenrechte. Die Erde befindet sich inzwischen in einer „Gefahrenzone" über 1,5 °C globaler Erwärmung
Weitere Kipppunkte wie das Schmelzen von Grönland- und Westantarktischem Eisschild, der Zusammenbruch der atlantischen Umwälzzirkulation, der Zusammenbruch des Amazonas-Regenwaldes oder Verschiebungen wichtiger Monsune drohen katastrophale Folgen. 
Um die schlimmsten Szenarien zu verhindern, fordert der Report: Treibhausgasemissionen bis 2030 halbieren, Netto-Null bis 2050 erreichen und danach CO₂ systematisch aus der Atmosphäre entfernen. Dazu zählen Dekarbonisierung, Reduktion kurzlebiger Klimagase wie Methan und die Förderung sauberer Technologien. 
Auch lokale Maßnahmen helfen: Korallenriffe können durch Verringerung von Überfischung und Nährstoffbelastung widerstandsfähiger werden; der Amazonas profitiert von weniger Abholzung.
 Solche Schritte geben betroffenen Gemeinschaften begrenzte Handlungsfähigkeit, während die langfristige Lösung globales Temperaturmanagement erfordert. 
Der Report betont die Macht positiver Kipppunkte: 
Technologische, politische und gesellschaftliche Entwicklungen können selbstverstärkend wirken. Erneuerbare Energien, Elektromobilität, Naturregeneration und nachhaltige Landwirtschaft können Armut, Hunger und Ungleichheit bekämpfen und den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft beschleunigen. 
Vor der COP30 in Brasilien warnt der Bericht: Verzögerungen könnten irreversible Kipppunkte auslösen. Mit entschlossenem politischen Handeln und gesellschaftlichem Engagement kann die Erde jedoch noch auf einen stabilisierenden Pfad gebracht werden. 
Quelle: University of Exeter, Global Tipping Points Report 2025 https://pure.iiasa.ac.at/id/eprint/20918/1/GTP-2025-FULL-REPORT-FINAL-4-111025.pdf