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Übergangsjahreszeiten mit Seenebel

Die Übergangsjahreszeiten mit wachsenden Temperaturgegensätzen zwischen Festland und Wasser von Nord- und Ostsee bietet immer wieder spezielle Naturschauspiele. Abkühlung und Feuchteanreicherung nahe der Wasseroberfläche sorgen dabei für Seenebel.

Seit einigen Tagen tritt zwischen Kanalküste und Deutscher Bucht vermehrt das Phänomen des Seenebels oder einer tiefliegenden Wolkendecke auf. Ursache ist ursprünglich relativ warme Luft aus südlichen Gefilden, die über der Nordsee seit einigen Tagen unmittelbar oberhalb der Meeresoberfläche einerseits mit Feuchtigkeit angereichert und andererseits durch die niedrigen Meerestemperaturen der Nordsee abgekühlt wird.

Dabei erreicht die Luft einen gesättigten Zustand von 100% Luftfeuchtigkeit, reichert sich also mit Wasserdampf maximal an. Je kühler die Luft ist, desto weniger Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Stattdessen kondensiert die Feuchtigkeit in Form von feinen Tröpfchen in der Luft und wird als Nebel oder tiefe Wolke sichtbar. Wie stark die Luft abkühlen darf, bis sich Nebel bildet, wird durch den Taupunkt angegeben.

Mit den auf Nord drehenden Winden wird nun der Seenebel südwärts zu den Küsten und in Richtung Landesinnere verfrachtet. Dabei wird der Seenebel aber dünner, denn einerseits fehlt über Land der Nachschub an Feuchtigkeit von der Wasseroberfläche und andererseits fallen die Abkühlungseffekte an der kühlen Wasseroberfläche der Nordsee weg.

Aktuell wandert ein sichelförmiges Wolken- und Nebelband von der Deutschen Bucht landeinwärts nach Schleswig und in den Nordwesten unseres Landes. Auch Hamburg ist in tiefe Wolken und diesige Luft gehüllt. Damit sind schlagartig schlechtere Sicht- und Lichtverhältnisse und deutlich sinkende Temperaturen verbunden. Meist werden dort nur 11 bis 15 Grad gemessen. Auf seinem Weg nach Süden sollte sich das Wolken- und Nebelband jedoch am Donnerstagnachmittag nach und nach immer mehr auflösen, so das Team von wetter.net.