Johannes Graf
Wenn das Meer zu kochen beginnt – Deutschlands Wetter im Extremmodus
Das Wetter in Deutschland zeigt sich am 25. September 2025 von seiner unberechenbaren Seite. Während ein festhängendes Tiefdruckgebiet westlich der Alpen für anhaltenden Regen sorgt, braut sich über den europäischen Meeren etwas noch Gefährlicheres zusammen: Sie sind derzeit zwei bis drei Grad zu warm. Diese scheinbar kleine Abweichung hat gravierende Folgen für das Klima, denn aufgeheizte Ozeane gelten als Hauptantrieb für Extremwetterlagen.
Warme Meere – Treibstoff für Unwetter
Je wärmer die Meeresoberflächen, desto mehr Wasserdampf gelangt in die Atmosphäre. Dieser unsichtbare Energieschub verstärkt Wetterphänomene wie Starkregen oder Gewitterfronten erheblich. Schon jetzt warnen Meteorologen vor neuen Extremniederschlägen, die Deutschland in den kommenden Tagen und Wochen treffen könnten. Die Gefahr: binnen weniger Stunden können aus harmlosen Schauern reißende Sturzfluten entstehen.
Globale Dynamik – Hurrikan als Vorbote
Gleichzeitig zeigt sich auf dem Atlantik, welche Wucht überhitzte Ozeane entfesseln können. Der Hurrikan „Gabrielle", aktuell als Sturm der Kategorie 1 eingestuft, trifft die Azoren mit hohen Windgeschwindigkeiten und meterhohen Wellen. Solche tropischen Stürme werden durch die ungewöhnlich warmen Meeresoberflächen zusätzlich angefacht – und auch wenn sie selten direkt nach Mitteleuropa ziehen, beeinflussen ihre Ausläufer die Wetterlage in weiten Teilen des Kontinents.